Plattenkritik: V.A. – Mixtape Vol. 6 – The Covers (Mansions and Millions)Covern als Familienangelegenheit
24.5.2025 • Sounds – Text: Ji-Hun Kim
Das Label Mansions and Millions feiert seinen zehnten Geburtstag. Gründer und Betreiber Anton Teichmann beweist seit 2015, dass Pop aus Berlin im Leftfield auch international eine Rolle spielen kann.
Mittlerweile ist Mansions and Millions vielleicht das professionellste und größte DIY-Label aus Berlin, es ist vor allem eines, das von Beginn an auch musikalisch relevant ist. Acts wie Better Person, DENA, John Moods, Discovery Zone und zuletzt auch Meagre Martin haben von Neukölln aus Fans im weltweiten Indie-Zirkus gewonnen. Irgendwie ist in Neukölln aber auch die Welt im Kleinen. „Das Label und die Szene sind ein Beispiel für das Internationale“, sagte Anton Teichmann mal in einem Interview mit uns, „Dass man sich in Berlin künstlerisch entwickeln und zu halbwegs moderaten Preisen leben kann, war und ist bekannt – und teilweise auch immer noch möglich. Man trifft wahnsinnig kreative und offene Menschen – das ist das Schöne für mich. Das macht Berlin noch immer aus und das Label ist ein gutes Abbild davon.“
Zum Jubiläum gibt es ein Mixtape, in dem Label-Artists ihre Lieblingssongs aus dem Labelkatalog covern. Wunderbare Versionen sind dabei rausgekommen. „Freaking Out“ von DENA, das von The Zenmenn in einen herrlich kauzigen Bedroom-Synth-Song mit Talking-Heads-Lick verwandelt wird oder das Meagre-Martin-Cover „All My Thoughts“ von Dandy Deniz, das dem ohnehin schon großen Song eine weitere Lektion in Sachen Deepness verpasst. Das Label ist auch eine Familienangelegenheit und das hört man in den Songs, die allesamt liebevoll interpretiert werden. Mit dabei sind unter anderen noch Martha Rose, Sean Nicholas Savage und Marcin Masecki, World Brain und J. Vague. Happy Birthday, Mansions and Millions. Auf die nächsten 100 Jahre – und danke für die gute Musik.